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Babisnauer Pappel
Die Babisnauer Pappel ist eine Schwarz-Pappel
(Populus nigra)
bei Babisnau, einem Ortsteil der Gemeinde Kreischa in Sachsen. Sie
steht exponiert auf einer Hochfläche südlich von Dresden und ist
als Landmarke
weithin sichtbar. Der Babisnauer Gutsbesitzer Johann
Gottlieb Becke pflanzte die Pappel 1808 als Grenzbaum an der Grenze seines
Besitzes. Sie ist seit dem Jahre 1936 als Naturdenkmal
ausgewiesen. Die Pappel hat bei starken Stürmen in den Jahren 1967 und 1996
einen Großteil ihrer runden Krone verloren. Sie ist 17,3 Meter hoch, der
Stamm hat einen Umfang von 5,1 Metern.
Der Baum ist wegen der Aussicht nach
allen Seiten und zur Stadt Dresden ein beliebtes Ausflugsziel. Im Deutschen
Krieg 1866 diente die Pappel mit einem vorübergehend eingebauten
Beobachtungsgerüst als Ausguck. Ein festes Aussichtsgerüst neben dem Baum
entstand 1885 und wurde in den Jahren 1922, 1963 und 1999 erneuert. Die Pappel
wurde ab 1993 mehrmals vegetativ vermehrt. Einer Legende nach zeigt
die Pappel mit ihrer Blüte, die nicht in jedem Jahr erscheint, das nahende Ende
eines Krieges an. Zweimal im Jahr findet mit dem Wendelauf ein Volkslauf
um die Pappel statt.
Lage
Die Pappel steht auf dem unbewaldeten 335 Meter über Normalnull hohen Zughübel
mit freier Sicht in alle Richtungen, vor allem nach Dresden, das auf etwa
110 Meter Höhe liegt, und zur Sächsischen Schweiz. Sie ist etwa neun Kilometer
südlich von der Inneren Altstadt Dresdens und etwa 800 Meter
westlich von Babisnau entfernt, steht etwa
220 Meter oberhalb der Elbe und ist von landwirtschaftlich genutzten Feldern umgeben.
Die Pappel befindet sich unmittelbar an der Flurgrenze zwischen den Gemarkungen
des Kreischaer Ortsteils Babisnau
und Golberode, einem Ortsteil von Bannewitz. In nächster Nähe steht eine
Aussichtsplattform und in etwa zehn Metern Entfernung die im Jahr 1890
gepflanzte Bismarck-Eiche. Am 8. April 2006 wurde einige Meter weiter
eine weitere, aus einem Steckholz der Altpappel herangewachsene, Schwarz-Pappel
gepflanzt. Das Panorama von der Pappel und der Plattform aus umfasst im Norden
über der breiten Elbtalweitung den bewaldeten Steilhang, der die Westlausitzer Hügel- und
Berglandschaft nach Süden begrenzt. Diese lässt sich von dem
361 Meter über Normalnull hohen Borsberg bis zu den Lößnitzhöhen
verfolgen. Im Osten ist das Relief der Tafelberge
des Elbsandsteingebirges zu sehen. Im Süden umrahmt
der Höhenzug mit der Quohrener Kipse, dem
Hermsdorfer Berg und dem Wilisch das Kreischaer
Becken.[1]
Die Pappel steht auf einer kreidezeitlichen (turonen
) Pläner-Sandsteintafel,[2] die in etwa 320 Metern Höhe endet. Entsprechend dem schwachen Einfallen der Sandsteine neigt sich die Tafel mit sanft geneigten Hängen von zwei bis vier Grad nach Norden in Richtung Golberode. Am Zughübel begrenzt eine ausgeprägte, nach West und Südwest gerichtete, etwa 40 Meter hohe Schichtstufe die Tafel gegen den Zertalungsbereich des Possendorfer Baches. Auf den Sandsteinen befindet sich eine flache Lößlehmdecke, auf der sich flachgründige Decklöß-Parabraunerden entwickelt haben.[3] Aufgrund dieser geologischen Bedingungen auf dem Zughübel konnte die Pappel an diesem Standort gedeihen. Die Pappel gehört einer Gattung an, die sonst in der Regel in feuchten Niederungen wächst und nicht auf einem Höhenzug.