Marienschacht und Malakoff-Förderturm

Als Malakow-Turm (auch Malakoff-Turm) werden Fördertürme mit einer charakteristischen Bauform bezeichnet, die vorwiegend in den 1850er- bis 1870er-Jahren,

PS. zur Jahresplannung 2024

08.09.2024 10.00-18.00 Uhr      Tag des offenen Denkmals die Führungen fanden statt der Eintritt ist eigentlich kostenlos

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Öffnungszeiten Sonntag, 08.09.2024 12:00 - 16:00 Uhr

Über dieses Denkmal

1886 begann der Bau des Schachts, Nutzung bis 1930. Außerdem einziger noch komplett ausgestatteter Förderturm seiner Art mit Fördermaschine und Seilfahrteinrichtung.

Dies kann auf obigen Link nachgelesen werden.

 

Historisches

1886 begann der Bau des Schachts, Nutzung bis 1930. Außerdem einziger noch komplett ausgestatteter Förderturm seiner Art mit Fördermaschine und Seilfahrteinrichtung.

Adresse

Schachtstr. 12
01728 Bannewitz

 

Historisches

1886

12. Juni Einschlag des Schachtpunktes (Beginn der Teufarbeiten). Der Querschnitt des Schachtes 6,568 m lichte Länge; 2,888 m lichte Weite. Der Ausbau erfolgt mit einer 37 cm starken Ziegelmauer. Bis Jahresende betrug der Teuffortschritt 40m. Durchteuft wurden 4,3m in der Diluluvial 11,3 m in Quadersandstein 24,4 m in der Formation des Rotliegenden. Wegen starker Wasserzugänge musste am Jahresende der Teufbetrieb eingestellt werden. Bei der Firma Hülßenberg mussten zwei neue Dampfpumpen bestellt werden.

1887

Mitte Februar Wiederaufnahme der Teufarbeiten. Ende Mai wieder eingestellt. Bei 44,5 m Teufe erreichten die Wasserzugänge 2m³ in der Minute. In den Gemeinden Bannewitz, Welschhufe und Eutschütz fielen die Brunnen trocken. Neue Brunnen mussten durch die Freiherrlich von Burger Steinkohlenwerken angelegt werden. Anfang August konnten, nach dem die Wassermassen zurückgegangen waren, die Teufarbeiten fortgesetzt werden.

1888

Zwischen 63 und 80 m wurden trockene Schieferton und Konglomoratschichten durchsunken. Zwischen 87 und 104 m tritt aus den Spalten des Rotliegenden 1,3 m³ Wasser in der Minute aus. Zur Wasserhaltung sind 2 Pulsometer und die zwei neuen Hülsenbergschen Dampfpumpen im Einsatz.

1889

Weitere Teufe bis 175 m. Von Meter 73 bis 125 wurde wasserdichte Ausmauerung eingebracht. Bei 160 m Teufe wurde trockenes Gebirge erreicht.

1900

Durch die Firma Göhmann und Einhorn aus Dortmund wird im ersten Stockwerk des Treibehauses ein Brausebad mit 18 Brausen für die erwachsenen und 3 Brausen für die jugendlichen Arbeiter eingebaut. Weiterhin wurden 200 Kleideraufzüge aufgehängt. Diese Anlagen wurden nicht durch alle Arbeiter genutzt.

1901

Umfangreiche Untersuchungen zur Feststellung der Baufeldgrenzen begannen. In östlicher Richtung bei 750 m vom Schacht vertauben die Kohlenflöze. Weiterhin werden in Richtung West und Nord durch die Baufelder „Glück auf“ Schacht, „Potschappelaktienverein“ und „Gitterseer Aktienbauverein“ Grenzen gesetzt.

1901

Umfangreiche Untersuchungen zur Feststellung der Baufeldgrenzen begannen. In östlicher Richtung bei 750 m vom Schacht vertauben die Kohlenflöze. Weiterhin werden in Richtung West und Nord durch die Baufelder „Glück auf“ Schacht, „Potschappelaktienverein“ und „Gitterseer Aktienbauverein“ Grenzen gesetzt.

1903

Der Rückbau beginnt. Auf ca. 350 m Länge wird der neue Strebbau angewendet.

1904

An der Wetterverbindungsstrecke nach „Glück auf“ Schacht wird gearbeitet. Der durch den roten Ochsen hervorgerufene Flözsprung beträgt 122,5 m.

1905

Die Anzahl der Kleideraufzüge und Duschen musste zum zweiten mal erhöht werden, da die Bergleute von „Segen Gottes“ Schacht die Kaue mit benutzten.

1906

Mitte des Jahres erfolgte der Durchschlag der Wetterstrecke nach „Glück auf“ Schacht.

1910

Werkzeugmaschinen werden nach "Glück auf" Schacht umgesetzt. Es erfolgt ein größerer Einsatz von Bohrhämmern der Firma Spockhövel in der Grube.

1911

Gleiswaage von 25 t Tragkraft und Rangierseilzuganlage für die Bahnverladung wurden eingebaut.

1912

Bau einer Seilbahn zur Beförderung der Kohlen nach der Wäsche.

1913

Einsatz einer Hochdruckpressluftlok von 10 PS Leistung, Fülldruck 150 at – Bauart Mayer. Erster Einsatz eiserner Förderwagen. Durch Untersuchungsbohrungen wurde eine wesentlich kleinere Fläche an abbauwürdigen Kohlevorräten festgestellt.

1914

Im August Einstellung des Förderbetriebes wegen Personalmangel. Ausnahme bilden die Instandhaltung und die Wetterführung. Anfallende Kohlen aus der Instandhaltung wurden weiterhin bis 1915 nach über Tage verbracht.

1915

Beginn des Abbruchs der 1914 stillgelegten Koksofenanlage.

1918

Aufstellung eines Sägegatters.

1920

Das Bergarbeiterkrankenhaus des Freiherrlich von Burker Steinkohlenwerkes wird wegen zu hoher Kosten aufgegeben. Die Behandlung von Kranken und Verletzten erfolgt in Johannstadt. Einführung elektrischer Signaleinrichtungen am Schacht.

1921

Wieder volle Förderung.

1926

Versuchsweiser Einsatz einer Schrämmaschine, auf Grund der harten Kohle blieb der Versuch erfolglos.

1927

Der Kohleabbau erreicht den Schachtsicherheitspfeiler an seiner südlichen und östlichen Grenze. Die Förderung wird seit September nur noch in zwei Schichten durchgeführt.

1928

Die gesamte Fördermenge an Kohle wird über die 1927 errichtete Gleisseilbahn der Zentralwäsche des „Glück auf“ Schachtes zugeführt. Die Länge der Seilbahn beträgt von Schacht zu Schacht 780 m. Die Seilbahn führt über zwei Brücken und durch einen Tunnel von 340 m länge. Die Trockenaufbereitung und die Wäsche werden stillgelegt. Der Bahnversand wird ebenfalls eingestellt. Die Abbrucharbeiten der genannten Anlagen beginnen.

1930

1930 Der Werksbetrieb wird am 31. März eingestellt, der Schacht bis 223 m unter Hängebank verfüllt. Die gesamte Anlage wird für neue Nutzer bereitgestellt.

1959

Die Schachtanlage wird für die Nutzung durch den VEB Steinkohlenwerk Freital aufgewältigt.

1993

Der Schacht wird endgültig verfüllt, die Haldenanlagen saniert und für Nachnutzer bereit gestellt. Die gesamte Fördereinrichtung bleibt erhalten und steht mit dem Gebäudekomplex unter Denkmalschutz.