Android rooten:
Was es damit auf sich hat
Wer aus seinem Android-Smartphone alles Erdenkliche
herausholen will, kommt um das Rooten nicht herum.
Wir erklären Ihnen, was es damit auf sich hat und welche Vor- bzw. Nachteile
ein gerootetes Smartphone mit sich bringt.
Welche Vorteile bietet das Rooten?
Beim Rooten erhalten Sie die
höchstmöglichen Zugriffsrechte über Ihr Android-Gerät und können diese entweder
selbst anwenden, oder auf Apps übertragen, die diese Rechte benötigen. Somit
bietet das Rooten vor allem dann einen Vorteil, wenn
Ihnen die Personalisierungsmöglichkeiten von Android nicht ausreichen und Sie
das Design Ihres Smartphones bis auf das Äußerste selbst anpassen möchten. Und
falls Ihnen das installierte Android nicht gefällt, können Sie sogar eine ganz
eigene Custom ROM auf das Smartphone spielen.
Aber auch in anderen Anwendungsbereichen findet der
Root-Zugriff Verwendung:
Welche Nachteile bringt das Rooten
mit sich?
So schön die potentiellen Vorteile
eines gerooteten Smartphones klingen mögen, so kommen
sie nicht ohne Nebeneffekte. Erst einmal ist es wichtig, dass Sie sich vor dem Rooten ausführlich mit der Thematik befassen. Das Rooten selbst ist nicht immer ganz einfach und wenn etwas
schief läuft, ist das Smartphone im allerschlimmsten Fall unbenutzbar. Diesen
Zustand nennt man auch "Hard Brick". Aber selbst, wenn der
Root-Vorgang glatt läuft, müssen einige Dinge beachtet werden:
1.
Nahezu alle Hersteller weisen in ihren AGBs darauf
hin, dass die Garantie auf das Smartphone nach einem Root-Vorgang verfällt. Das
Rooten ist ein Eingriff in die Tiefen des Systems,
der für das Smartphone nicht ganz ungefährlich ist. Der Hersteller zieht sich
vom Garantieversprechen also zurück, sofern Sie das Smartphone rooten.
2.
Auch wenn das Rooten in
puncto Sicherheit Vorteile bieten kann, so ist es auf gerooteten Smartphones
häufig einfacher, Opfer eines Virus- oder Malware-Angriffs zu werden.
Integrierte Sicherheitssysteme (z. B. "Knox" bei Samsung) werden
während des Root-Vorgangs deaktiviert und können hinterher nicht mehr aktiviert
werden. Folglich können sie nicht mehr für die Sicherheit des Geräts
garantieren.
3.
Einige Apps greifen bei der Ausführung auf die SafetyNet-Lizenz des Systems zurück. Somit will die App die
Sicherheit bei ihrer Nutzung aktivieren. Vor allem Banking-Apps oder auch
Google Pay sind hier betroffen. Das Rooten verändert
die SafetyNet-Lizenz bzw. signalisiert den
betroffenen Apps, dass das Smartphone gerootet ist.
Viele dieser Apps, die auf diese Lizenz zurückgreifen, funktionieren dann nicht
mehr oder nur noch eingeschränkt. Die Root-Methode mit "Magisk" integriert eine Funktion, die versucht, den
Root-Zugriff vor Apps zu verstecken. Häufig gelingt das auch, allerdings können
App-Updates diese Funktion manchmal wieder überlisten. In diesem Fall
funktioniert die App dann nicht, bis Magisk mit einem
Update wiederum nachlegt. Wer ein zuverlässig funktionierendes Smartphone
nutzen möchte, sollte sich einen Root-Zugriff zweimal überlegen.
4.
Systemupdates können sich nach einem Root-Zugriff
stets als komplizierte Angelegenheit entpuppen. In den meisten Fällen erhält
das Smartphone nach einem Root-Vorgang keine automatischen Updates
("OTA"-Updates) mehr. Dies ist ein Sicherheitsmechanismus, der
verhindert, dass sich eine neuere Android-Version mit dem aktuellen Root nicht
mehr verträgt und diese Kombination das Smartphone unbrauchbar macht. Um auf
einem gerooteten Smartphone Updates zu installieren,
müssen Sie diese manuell flashen. Der Vorgang dauert
nicht besonders lang, ist allerdings bei jedem veröffentlichten Update Mühe,
die man sich ohne Root sparen kann. Sollten Sie mit dem Rooten
sowieso bezwecken, ein anderes Betriebssystem auf Ihr Smartphone zu spielen,
können Sie diesen Nachteil außer Acht lassen: Während einige Custom ROMs
sowieso keine OTA-Updates erhalten, passen die Hersteller anderer Custom ROMs
das Betriebssystem meist so an, dass es mit Root kompatibel ist.
Android rooten: Das
benötigen Sie
Wenn Sie in den Genuss der Vorteile
eines Root-Zugriffs kommen möchten und die Nachteile in Kauf nehmen, dann steht
dem Rooten (fast) nichts mehr im Wege. Zum Rooten benötigen Sie in der Regel einen Computer, das
Smartphone und ein Kabel, um beide Geräte miteinander zu verbinden.
Je nach Hersteller benötigen Sie
eigene Software oder rooten das Gerät via der Eingabeaufforderung. Im Falle eines zu rootenden Samsung-Smartphones beispielsweise benötigen Sie
die Software "Odin", die Ihnen jedoch beim Rooten
sehr unter die Arme greift.
Zudem benötigen Sie noch die
jeweilige Root-Software.
Sie haben den Artikel vollständig
gelesen, ausführlich Vor- und Nachteile abgewägt und
wollen den Versuch nun trotz allem wagen? In diesem Fall empfehlen wir Ihnen Die ausführlichere Anleitung zum Rooten
Ihres Android Smartphones.